Somatic.Dialogues als tanzhistorische Spurensuche
Eine explorative Befragung zum „Schwarz – Weiß – Trio“ (1928, Bauhaus Dessau)
Intention und Umsetzung: Videodokumentation (10 Min.) mit Posterpräsentation auf dem GTF-Symposium 2024 (Un-)Sichtbarkeiten: Moderner Tanz Re-Visited | Folkwang Universität der Künste Essen | https://netzwerk-modernertanz.org/fachtagung-symposium/un-sichtbarkeiten-moderner-tanz-re-visited/
Inspiriert durch das Bauhaus-Tanzstück „Schwarz – Weiß – Trio“ (1928, Tanz: Manda von Kreibig, Werner Siedhoff, Albert Mentzel) soll in dieser Solo-Bewegungsrecherche mittels der Methode der Verraumung den Form- und Bewegungsqualitäten des Schwarz/Weiß-Kontrastes nachgegangen werden, wobei als drittes Element ein neuer „Zwischenraum“ kreiert wird: Ein Raum des Übergangs, aber auch zugleich ein Raum individueller Entscheidungsfreiheit. Das Spannungsfeld zwischen Licht/Dunkelheit bieten zudem Anlass, sich mit den Ambivalenzen in der Biografie M. v. Kreibigs künstlerisch-forschend auseinanderzusetzen
Der somatische Dialog mit den drei Räumen dient hierbei als Folie, um innere und äußere Körpergesten zu entwickeln, die im Sinne der Resilienz dabei unterstützen, den Versuchungen politisch fragwürdiger Karrierewünsche zu widerstehen
Erste Einblicke...
Die Workshops sollen dazu einladen, anhand bereits 2019/2020 entwickelter Tanz-Skizzen I - III nun (nach coronabedingter Pause) mit Tanz-Skizzen IV & V auf explorative "Spurensuche" zu gehen, um innovative Formen künstlerischer Erinnerungsarbeit weiter gemeinsam auszuloten.
Die Workshops sind offen für alle tanz- und kunstbegeisterten Teilnehmer: innen, die sich auf diese Art von Begegnung mit deutsch-jüdischer Geschichte sowie auf das - stets aktuelle - Thema einer individuellen Identitätssuche im Spannungsfeld von Exil, Heimat & Fremde einlassen möchten.
Workshop IV fand statt im Rahmen des (verlängerten) Festjahres "1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland" und ist zusammen mit Workshop V Baustein eines Research-Projekts "ArtMaking & Traumatic Topics" in Kooperation mit der SRH Heidelberg | Internationaler Masterstudiengang Dance Movement Therapy | https://www.hochschule-heidelberg.de/master/tanz-und-bewegungstherapie/ und INTER-ACTIONS - more than a dance company | https://www.inter-actions.de
Voraussetzung zur Teilnahme:
Grundkenntnisse in Bewegungsimprovisation
Offenheit für interdisziplinäres Experimentieren
Interesse an einem vorurteilsfreien Miteinander
TanzSkizzen IV 2022
WANN: SA 02. Juli 2022 | 10:00-17:00 h
WO: Saal | Stadtteilzentrum Briegelacker | B.-B.
Raumförderung als musisches Projekt durch die Caritas Baden-Baden https://caritas-baden-baden.de
TanzSkizzen V 2022
WANN: SA 19. November 2022 | 10:00-17:00 h
WO: BOGENRAUM | Gewerbehof | 76133 Karlsruhe
TanzSkizzen V findet statt in Kooperation mit der Initiative Tanz Karlsruhe | https://www.initiative-tanz.de/
Choreografische Werkstatt (Probenphase)
WANN: 03. Dezember 2022 bis 18. März 2023
WO: SRH Heidelberg | Fakultät für Therapiewissenschaften | Raum 1.04
Video-Session I
WANN: SA 21. Januar 2023 | 10.00 - 17:00 h
WO: INTER-ACTIONS | Kurfürsten-Anlage 58 (Studios/Erste Etage) | 69115 Heidelberg
Offene Probe
WANN: 24. März 2023
WO: SRH Heidelberg | Fakultät für Therapiewissenschaften | Raum 1.04
Video-Session II
WANN: SA 15. April 2023 | 12:00 - 17:00 h
WO: INTER-ACTIONS | Kurfürsten-Anlage 58 (Studios/Erste Etage) | 69115 Heidelberg
Für Herbst 2023 ist eine weitere Somatic.Dialogues-Reihe LANDSCAPES & GESTURES geplant in Kooperation mit der Städtischen Galerie Karlsruhe
INFO erfolgt in Kürze auf:
<< (…) Und sie sah sich vor die Frage gestellt, sich das Leben zu nehmen oder etwas ganz Verrückt-Besonderes zu unternehmen (…) Sie sah mit wachgeträumten Augen all die Schönheit um sich her, sah das Meer, spürte die Sonne und wusste: sie musste für eine Zeit von der menschlichen Oberfläche verschwinden und dafür alle Opfer bringen – um sich aus der Tiefe ihre Welt neu zu schaffen (…). >>
Supported by
INTER-ACTIONS - more than a Dance Company
Supported by
SRH Hochschule Heidelberg - MA Dance Movement Therapy
Gefördert durch die
Friederike - Lehrnickel - Stiftung Heidelberg
www.tanzkunst.org://Performances/Förderer und Kooperationen
Die junge jüdische Berliner Künstlerin Charlotte Salomon (1917/Berlin - 1943/Auschwitz) thematisiert in "Leben oder Theater?" auf innovative Weise - nämlich im Stile einer "Graphic Novel" - das Fremdsein, das Exil und ihre existentielle Einsamkeit. Sie sucht nach ihrer individuellen Identität mit allen Konflikten und Sehnsüchten:
"(…) Und sie sah sich vor die Frage gestellt, sich das Leben zu nehmen oder etwas ganz Verrückt-Besonderes zu unternehmen (…) Sie sah mit wachgeträumten Augen all die Schönheit um sich her, sah das Meer, spürte die Sonne und wusste: sie musste für eine Zeit von der menschlichen Oberfläche verschwinden und dafür alle Opfer bringen – um sich aus der Tiefe ihre Welt neu zu schaffen (…)"
Charlotte Salomons autobiographisches Werk diente uns im interdisziplinären Team als Vorlage zur szenisch-choreografischen Arbeit. Dabei stand der schöpferische und kreative Prozess im Mittelpunkt.
Sowohl ausgewählte "Bild-Szenen" als auch ausgewählte (die "Graphics" begleitende) Texte waren uns Inspiration, um diese im Tanz im Hier und Jetzt künstlerisch zu kommentieren.
Anliegen der Workshopreihe I - III war die Suche nach einem individuellen Zugang und einer Aktualisierung einiger biografischer Grundthemen Charlottes:
Trauer, Einsamkeit & Hoffnung in der Fremde
Natur & Kunst als Heimat
FamilienGeschichte(n)
Einsamkeit/Zweisamkeit/Dreisamkeit
Selbstbildnis & Selbstwerdung
Rückmeldung einer Workshop-Teilnehmerin (Dezember 2019):
"Ich bin unglaublich dankbar für die gemeinsame Zeit und Auseinandersetzung mit Charlotte Salomon (die ja so halb meinen Namen trägt).
Ich wünsche euch eine gelingendes Projekt und intensive Auseinandersetzung - mega wichtig auch im Sinne der Erinnerungskultur sich mit solchen Dingen zu beschäftigen. Also: ToiToiToi!" (Salome V.)
„Von Schmerz und Grauen ist die Welt erfüllt.
Nicht herrschen Sitte und Vernunft.
Zerstört sind Freundschaft und Vertrauen.
Stehen wir am Abbruch einer neuen Zeit ?
Ach, wäre doch der Friede nicht so weit.
Doch, wie der Menschen Sinne sich auch wandeln -
Es bleibt Natur, unwandelbar und schön.
Der Vögel Lied erschallt, die Blumen blühn.
Und ringsum hüllt des Mondes Silberschein
Meer, Berg und Tal in lichten Nebel ein.
Wozu – das Fragen nach dem Sinn der Schöpfung ?
Wozu – das Forschen nach woher, wohin ?
So wie Natur vergehend bleibt bestehen,
so wird auch unsre Asche nicht vergehen !“
aus: CHARLOTTE SALOMON: Leben ? Oder Theater ? S. 313 (Prestel-Verlag)
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